Häufig gestellte Fragen & Antworten
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H2med ist ein wesentliches Element für den Aufbau eines Wasserstoffkorridors von der Iberischen Halbinsel nach Nordwesteuropa, der die Versorgung aus den Erzeugerländern mit den Nachfragezentren verbindet. Es wird von den Regierungen Frankreichs, Portugals, Spaniens und Deutschlands sowie der Europäischen Kommission unterstützt und von den Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) der folgenden Länder gefördert: Enagás, GRTgaz, OGE, REN, und Teréga. Das Projekt wurde am 8. April 2024 in die endgültige Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse der Europäischen Union aufgenommen.
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H2med umfasst zwei Verbindungen: CelZa zwischen Portugal und Spanien und BarMar, eine Offshore-Pipeline zwischen Spanien und Frankreich.
CelZa wird eine maximale Kapazität von 0,75 MTPA (Mio. Tonnen Wasserstoff pro Jahr) haben und BarMar wird eine maximale Kapazität von 2 MTPA haben. Einer der Hauptzwecke von CelZa ist der Transport von Wasserstoffexporten von Portugal nach Spanien, die dann zur Exportproduktion Spaniens hinzugefügt werden, um den Rest Europas zu versorgen. Der gesamte Exportdurchsatz von der Iberischen Halbinsel wird unter Betriebsbedingungen voraussichtlich bis zu 2 MPTA betragen.
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Da beide H2med-Zweige an das zentrale Wasserstoffkernnetz jedes teilnehmenden Landes angeschlossen werden, wird der über H2med produzierte Wasserstoff in den von diesen Ländern entwickelten Speicherkapazitäten gespeichert, entweder durch die künftige Umnutzung bestehender unterirdischer Erdgasspeicher oder durch den Bau neuer Kapazitäten. Bis zur Fertigstellung von H2med werden mehrere spezielle Optionen zur Wasserstoffspeicherung an den Wasserstoffkernnetzen angeschlossen.
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Die Gesamtinvestition in beide Projekte wird auf 2,5 Mrd. Euro geschätzt. Das Budget für CelZa beträgt ≈ 350 Mio. Euro und das Budget für BarMar beträgt ≈ 2.135 Mio. Euro. Die Hauptfinanzierungsquelle wird voraussichtlich die EU sein. Um für die europäische Förderung durch das CEF-E programm sowie andere europäische Finanzierungsströme in Frage zu kommen, haben die an H2med teilnehmenden Übertragungsnetzbetreiber eine PCI-Genehmigung (Project of Common Interest) beantragt. Die Europäische Kommission hat bestätigt, dass H2med am 8. April 2024 in die endgültige PCI-Liste aufgenommen wird.
Darüber hinaus haben die FNB eigene Aufrufe zur Interessenbekundung hinsichtlich der für ihr Land vorgeschlagenen nationalen Netze gestartet, um den Bedarf der künftigen Industriekunden zu ermitteln. Anschließend kann ein Markt für das H2med-Projekt geschaffen werden, um ein starkes Engagement zu sichern und die Finanzierung des Projekts sowie die nationalen Strategien der einzelnen Länder abzuschließen.
Sobald H2med in Betrieb ist, werden auch die mit der Nutzung der Infrastruktur verbundenen Gebühren eine Einnahmequelle darstellen. Die regulatorischen Bedingungen müssen mit den nationalen Behörden erörtert werden.
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Am 18. Oktober 2023 schloss sich der deutsche Betreiber OGE als H2med-Projektträger Enagás, GRTgaz, REN und Teréga an. Alle fünf Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) unterzeichneten in Berlin eine Absichtserklärung (MoU), die das Engagement von OGE in der H2med-Initiative konkretisiert. Diese Entwicklung unterstreicht die Schlüsselrolle von H2med bei der Deckung des erwarteten Wasserstoffbedarfs in Deutschland sowie der von der Europäischen Union gesetzten europäischen REPowerEU-Ziele.
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Derzeit gibt es verschiedene Projekte entlang der Strecke nach Nordwesteuropa. Die wichtigsten Projekte zur Anbindung der Iberischen Halbinsel an Nordwesteuropa sind das portugiesische und das spanische Wasserstoffkernnetz. In Frankreich wird die französische Pipeline HY-FEN an das H2ercules-Netz in Deutschland angeschlossen. Darüber hinaus könnte in Zukunft möglicherweise eine Pipeline-Verbindung von den nordafrikanischen Ländern zur Iberischen Halbinsel geschaffen werden, wodurch eine neue Importquelle hinzukäme. Dadurch würde sich die Menge an Wasserstoff erhöhen, die über H2med in das Europäische Wasserstoffkernnetz fließt.