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Das H2med-Projekt Europa mit kohlenstofffreier Energie zu tragbaren Preisen versorgen

Das H2med-Projekt ist eine länderübergreifende Initiative, um die Wasserstoffnetze der Iberischen Halbinsel mit Nordwesteuropa zu verbinden. Damit soll Europa bis 2030 mit grünem Wasserstoff zu tragbaren Preisen versorgt werden. Diese Initiative wurde von Frankreich, Spanien und Portugal mit starker Unterstützung Deutschlands ins Leben gerufen und wird von den Fernleitungsnetzbetreibern dieser Länder gefördert: Enagás, GRTgaz, OGE, REN, und Teréga.

Am 20. Oktober 2022 beschlossen der Regierungspräsident Spaniens, der Präsident der Französischen Republik und der Premierminister Portugals gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union, die Entwicklung von grenzüberschreitenden Energienetzen zu beschleunigen und einen grünen Energiekorridor zu schaffen, der Portugal, Spanien und Frankreich mit dem europäischen Energienetz verbindet. Sie einigten sich zudem auf den Bau einer Wasserstoffverbindung zwischen Portugal und Spanien (Celorico da Beira – Zamora) sowie auf den Bau einer Offshore-Pipeline zwischen Spanien und Frankreich (Barcelona – Marseille), um erneuerbaren Wasserstoff von der Iberischen Halbinsel nach Nord- und Mitteleuropa zu transportieren. Die drei Staats- und Regierungschefs bekräftigten dieses Vorhaben auf dem Euromed-Gipfel am 9. Dezember 2022 in Alicante mit Unterstützung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.

Basierend auf diesem politischen Engagement arbeiten Enagás, GRTgaz, REN und Teréga seit dem 20. Oktober 2022 zusammen, um ihre jeweiligen Regierungen bei der Entwicklung von H2med technisch zu beraten. Die vier Infrastrukturbetreiber unterzeichneten eine Absichtserklärung (MoU), um ihre Verpflichtung zur Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Entwicklung von H2med zu formalisieren, entsprechend dem Mandat, das die Regierungen der drei Länder auf dem Euromed-Gipfel erteilt hatten. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Infrastruktur ab 2030 verfügbar zu machen. Am 15. Dezember 2022 reichten die vier Fernleitungsnetzbetreiber zudem gemeinsam das H2med-Projekt als Kandidaten für das Vorhaben von gemeinsamem Interesse (PCI – Project of Common Interest) im Rahmen der neuen TEN-E-Verordnung für ein transeuropäisches Energienetz ein.

Im Januar 2023 hat Deutschland beschlossen, diesen Wasserstoffkorridor gemeinsam mit Frankreich, Spanien und Portugal zu unterstützen. „Wir haben beschlossen, das H2med-Projekt auszubauen, das mit Unterstützung europäischer Mittel Portugal, Spanien und Frankreich mit Deutschland verbinden wird, das ein Partner dieser Wasserstoff-Infrastrukturstrategie sein wird“, erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich des 60. Jahrestages des Versöhnungsvertrags zwischen Paris und Berlin.

Bei der Präsentation des Korridors in Berlin trat am 18. Oktober 2023 trat der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber OGE dem H2med-Projekt bei. Die Beteiligung von OGE an der H2med-Initiative verdeutlicht die große Bedeutung eines zuverlässigen Wasserstoff-Importkorridors für Deutschland.

Am 8. April 2024 wurde die Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) / Projekte von gegenseitigem Interesse (PMI) offiziell im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.

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Die Routen

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  • 703 km Pipelinelänge
  • 2 MTPA (Mio. Tonnen pro Jahr) Übertragungskapazität
  • ≈ 2,50 Mrd. Euro Gesamtbudget
  • Geplante Inbetriebnahme: 2030
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  • 248 km Pipelinelänge
  • 0,75 MTPA (Mio. Tonnen pro Jahr) Übertragungskapazität
  • ≈ 350 Mio. Euro Budget
  • Geplante Inbetriebnahme: 2030
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  • 455 km Pipelinelänge
  • 2 MTPA (Mio. Tonnen pro Jahr) Übertragungskapazität
  • ≈ 2.135 Mio. Euro Budget
  • Geplante Inbetriebnahme: 2030

Der Korridor kann bis 2030 10 % des erwarteten Wasserstoffverbrauchs in Europa transportieren

CelZa: Verbindung von Portugal und Spanien mit grünem Wasserstoff

CelZa ist ein 248 km langes Pipelineprojekt zwischen Portugal und Spanien, das Celorico da Beira (Portugal) mit Zamora (Spanien) verbindet. Es wird eine Verbindungsleitung zwischen den sich entwickelnden Wasserstoffnetzen beider Länder bilden. Jeder der beiden beteiligten FNB (Fernleitungsnetzbetreiber), REN und Enagás, wird vollständiger Eigentümer seines Infrastrukturabschnitts sein: 162 km in Portugal, 86 km in Spanien.

CelZa wird eine hundertprozentige Wasserstoff-Übertragungsinfrastruktur sein sowie das wichtigste Exportmedium für Wasserstoff, der in Portugal aus erneuerbaren Energiequellen, vor allem Solar- und Windenergie, erzeugt wird.

BarMar: Verbindung von Spanien und Frankreich mit grünem Wasserstoff

BarMar ist ein 450 Kilometer langes Offshore-Wasserstoff-Pipeline-Projekt, das Barcelona (Spanien) mit dem Industriezentrum Fos-sur-Mer in der Nähe von Marseille (Frankreich) verbinden wird. Das Projekt wird eine wichtige Verbindung zum Export von in Portugal und Spanien aus erneuerbaren Quellen (im Wesentlichen Solar- und Windenergie) erzeugtem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten zum französischen Wasserstoffkernnetz und zur Verbindung mit der sich entwickelnden Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland und dem übrigen Nordwesteuropas darstellen.

Technische Daten

CelZa BarMar
Pipeline
Länge 248 km 450 km
Durchmesser 28″ 28″ oder 42″
Maximale Tiefe / 2.600 m
Betriebsdruck bis 100 bar Bis 210 bar
Verdichterstation
Leistung 24,6 MW Bis zu 140 MW
Maximale Übertragungskapazität 0,75 Mio T 2 Mio T
Budget ≈ 350 Mio. Euro ≈ 2.135 Mio. Euro

H2med-Potenzial und Vorteile für Europa

Energie und Umwelt

01

Transport 10 % des erwarteten Wasserstoffverbrauchs in Europa bis 2030

02

Beschleunigung von Europas Dekarbonisierung-Strategie

03

Versorgung Europas mit kohlenstofffreiem Wasserstoff zu tragbaren Preisen

04

Sicherstellung der Flexibilität des Energienetzes durch Zugang zu unterirdischen Wasserstoffspeichern

Sozioökonomisch

05

Beitrag zu den europäischen und nationalen Zielen für den Ausbau des Wasserstoffsektors

06

Ermöglichung der Entwicklung von Wasserstoffökosystemen und einer innereuropäischen Industrie mit hoher Wertschöpfung

07

Erleichterung der Schaffung von Ökosystemen für die Dekarbonisierung

Zeitplan des Projekts

2022-2025

Studien

20. Oktober 2022

Frankreich, Spanien und Portugal beschließen, zusammenzuarbeiten, um einen grünen Wasserstoffkorridor von Südeuropa nach Nordeuropa zu schaffen.

9. Dezember 2022

Auf dem Euromed-Gipfel in Alicante wurde den Gasübertragungsnetzbetreibern Enagás, GRTgaz, REN und Teréga mit der Unterstützung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, das Mandat erteilt, das H2med-Projekt und seine beiden Infrastrukturen BarMar und CelZa zu entwickeln.

13. Dezember 2022

Unterzeichnung eines MoU (Memorandum of Understanding – Absichtserklärung) durch die vier europäischen Übertragungsnetzbetreiber: Terega, GRTgaz, Enagás und REN.

15. Dezember 2022

Die vier europäischen Übertragungsnetzbetreiber Enagás, GRTgaz, REN und Teréga reichen das Projekt als Kandidat für das Projekt von gemeinsamem Interesse (Project of Common Interest – PCI) ein.

Januar 2023

Gemeinsame Erklärung des französischen Präsidenten, Emmanuel Macron und des deutschen Bundeskanzlers, Olaf Scholz zur Ausweitung von H2med auf Deutschland.

18. Oktober 2023

Der deutsche Betreiber OGE tritt als Förderer des H2med-Projektes den vier anfänglichen europäischen Netzbetreibern bei.

28. November 2023

Veröffentlichung des delegierten Rechtsakts, in dem vorgeschlagen wird, das H2med-Projekt in die Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) und Vorhaben von gegenseitigem Interesse (projects of mutual interest – PMI) durch die Europäische Kommission aufzunehmen.

8. April 2024

Veröffentlichung der Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) und der Vorhaben von gegenseitigem Interesse (PMI) im Amtsblatt der Europäischen Union.

April – Oktober 2024

Projektantrag für eine EIM-Förderung (European Interconnection Facility- EIM; Fazität der europäischen Zusammenschaltung), auch bekannt als „CEF.E“. Die European Interconnection Facility (EIF) für Energie ist das Förderprogramm der EU zur Umsetzung der Politik der transeuropäischen Energienetze.

Sept.-Nov. 2024

PCI-Antrag auf Erneuerung des PCI-Status.

2025

Validierung von CEF.E-Mitteln für Studien.

2026

Validierung des CEF.E-Finanzierungsmechanismus für den Bau und endgültige Entscheidung über die Investition in diesen. Veröffentlichung der zweiten PCI-Liste.

2026-2029

Umsetzung: Planung, Genehmigungsmanagement, Beschaffung und Bau.

2030

Datum des Beginns.

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